Rassismuskritik
Rassismuskritik geht von der Annahme aus, dass Rassismus eine gesellschaftliche Normalität darstellt, insofern alle Menschen durch rassistische Kategorisierungen, Zuschreibungen und Diskriminierungen in unserer Gesellschaft positioniert werden. Ein Handeln ist also nur innerhalb dieser Verhältnisse möglich. Daher kann Rassismus nur in ihrem Rahmen bekämpft, Zugehörigkeitsordnungen können verschoben und rassistische Diskriminierungen abgebaut werden. Dabei ist die Positionierung der Akteur*innen zu berücksichtigen, um nicht erneut rassistische Strukturen der Über- und Unterordnung zu stützen. Rassismuskritik ist eine (selbst)reflexive, theoriegebundene, widersprüchliche und prinzipiell nicht abschließbare Praxis. (aus dem Fundus des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit e.V. (IDA)
Hier findet Ihr auch ein Glossar, in dem u.a. das Phänomen des Rassismus beschrieben wird: Rassismus ist der Prozess, in dem Menschen aufgrund tatsächlicher oder vermeintlicher körperlicher oder kultureller Merkmale (z. B. Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Religion) als homogene Gruppen konstruiert, hierarchisierend bewertet und ausgegrenzt werden. Mehr bei IDA e.V. und im IDA Glossar.
Schritt für Schritt: Rassismuskritische Öffnung für Jugendverbände. Ein Leitfaden.
IDA (Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. ) möchte mit dem Leitfaden Wissen und Erfahrungen über rassismus- und antisemitismuskritische Öffnungsprozesse — aus seiner Tätigkeit und aus den Jugendverbänden — bündeln und praktische und anschauliche Anregungen geben, wie rassismus- und antisemitismuskritisch die eigene pädagogische Arbeit auch mit wenig Ressourcen gestaltet werden kann.
Versuche, Rassismus zu verlernen. Praktische Anregungen für weiße Pädagog*innen
Rassismus ist ein strukturelles Problem mit jahrhundertealter Tradition. Kinder werden in Deutschland in ein rassistisches System hineingeboren und davon geprägt. Als Erwachsene haben alle, insbesondere professionelle Pädagog*innen, eine Verantwortung, mit rassistischen Traditionen zu brechen. Dieser Verantwortung gerecht zu werden, ist ein kontinuierlicher Prozess. Der Text gibt Einblick in persönliche Prozesse der Auseinandersetzung mit Rassismus und mit Privilegien als weiße Person.